Reiseziel auswählen



Reiseziel-Sponsoren Reiseziel-Sponsor werden

Die Kapitalismus-Schlucht Samaria

Von Goldi

Ich bin vor 8 Jahren mit meinen Eltern durch die Samaria Schlucht gewandert. es war sehr schön.

Dieses Jahr war ich im Herbst mit einem Freund wieder dort. Wir wollten von Süden in die Schlucht hineinwandern. Damals noch Schotterpiste, heute geteerte, befahrene Straße zum Schluchteingang. Die Touristen strömen nur so Richtung Schluchteingang.

Andauernd, wirklich durchgehend, kamen wir an Souvenirläden vorbei, wo es Kri-Kri Stoffpuppen, T-Shirts und anderen Krimskrams zu Hauf gab. Endlich als wir uns an den Shops vorbeigeschlagen hatten, kamen wir an den Schluchteingang, wo uns ein Schild im Weg stand: Entrance 5€!

Nationalpark schön und gut, klar muss der auch gepflegt werden, aber dies kostet heute auch nicht mehr als vor 8 Jahren. Und bei den vielen Touristen muss man davon ausgehen, dass die Schlucht inzwischen zu den festen Einnahmequellen der Tourismusbranche gehört.

Wir schimpften ein wenig über diese Verhältnisse, als eine französisch-deutsche Reiseleiterin mich anfauchte, dass es normal sei und man halt auch einmal für eine Schluchtdurchwanderung zahlen müsse. Ich erzählte ihr von der absolut (!) unberührten Aradhena Schlucht nur wenige Kilometer weiter östlich. Ohne Eintritt und sogar viel schöner ist diese Schlucht, allerdings nur von sehr geübten Wanderern sicher zu durchqueren (wie ich bei meinem inzwischen 14. Kreta Besuch einer bin).

Sie sagte sehr erstaunt zu mir: Wie wollen sie denn da hin kommen? Wir lachten und kehrten um, und besuchten das beim Schluchteingang gelegene venezianische Kastell, dass auf dem Hügel liegt.

Ich hoffe doch sehr, dass die Samaria Schlucht in dieser Hinsicht eine Ausnahme bleibt. Schön für Touristen, aber nicht wie landesfreundliche Menschen und Wanderer wie mich.

Geschrieben 07.12.2005, Geändert 07.12.2005, 2095 x gelesen.

Was möchtest du?

Kommentare zu diesem Artikel

Bisher gibt es noch keine Kommentare.