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Malia - Erkundungsbasis für Zentralkreta

Von schnuffel32

Die Meinungen zum Städtchen Malia auf Kreta dürften ziemlich gespalten sein. Entweder man liebt den lauten und üppigen "Ballermann von Kreta", oder man sucht das Weite. Die Strände sind nicht besonders schön, aber lang, und der Ort wird eigentlich erst in den Abendstunden wach.

Natürlich ehrt es die meisten Vertreter meines Geschlechtes, wenn man die etwa zwei Kilometer lange Vergnügungsmeile zum Meer hinunter läuft. Eine Kneipe, ein Bistro, ein Restaurant und ein Tanzschuppen am anderen, und vor nahezu jedem Eingang dieser Lokale "lauern" einem mehrere, besonders gut aussehende und leicht beschürzte Mädels auf, die einen in (auf?) den Arm nehmen wollen. Allerdings nur wegen Gutscheinen, die sie verteilen und die ein riesiges Vergnügen bei Schaumparties oder Miss-Wet-T-Shirt-Wahlen versprechen (einmal zahlen, zwei Getränke "frei" und einen "short" gleich dazu).

Doch so happy sind die Hours dann doch nicht - das Gedränge bereits auf der Straße ist zumindest zwischen Juni und September so groß, dass einem schnell die Lust vergeht. Ja, gut, mindestens fünfzig Prozent der Partygänger sind hier Touristinnen unter 25 Jahren, die sich in der Knappheit der Kleidchen unterbieten. Zwischen Leuten, die auf Torwände schießen, und allerlei anderen Typen, die sich das Bier aus dem Fäßchen geben.

Somit taugt Malia für mich allenfalls zum Übernachten und als Ausgangspunkt für Erkundungen Kretas. Doch so ermüdend und laut diese tolle Meile wirkt - nur ein paar Meter oberhalb der Durchgangsstraße nach Agios Nikolaos gehen seitlich Sträßchen in das "alte" Malia hoch. Alles wirkt zunächst wenig spektakulär, aber nach ein paar Metern war ich war höchst überrascht. Verwinkelte Gäßchen, gesäumt von schönen, teils ursprünglichen, kleinen Tavernen, in denen es mehr als Chinesisch süß-sauer mit Pommes wie in dem unterhalb liegenden Teil des Ortes gibt.

Geht mal in die offene (das Gebäude hat sozusagen ein halbes Schiebedach) Taverne namens "Kalimera" (durchfragen, auf der Visitenkarte gibt es, wie üblich im ursprünglichen Griechenland, keine Straßenangabe): Tolles, günstiges und klassisches Essen mit Hauswein und grüßt mir Kali, die Gute, die Tochter des Hauses. Es ist hier sehr ruhig in dem alten Teil des Ortes, alles wirkt heimelig, und die Auto-, Scooter- und Fahrradvermieter lassen gerne mit sich handeln.

Malia bietet zwei Kilometer Richtung Agios Nikolaos (da man übrigens unbedingt gesehen haben sollte) auch ein historisches Highlight. Die Reste von einem der vier minoischen Paläste sind hier auf 12.000 qm zu besichtigen bzw. werden noch ausgegraben (erbaut rd. 1900 v.Chr.). Die Anlage ist wegen mangelnder Höhe der Überbleibsel bei weitem nicht so beeindruckend wie Phaistos oder gar Knossos, aber für "Steine-Freaks" trotzdem sehenswert.

Besuchenswertes in der näheren Umgebung: Das Fischerdörfchen Sisi, Agios Nikolaos, die Lassithi-Hochebene, Iraklio mit Knossos.

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Gabi&Rolf

Geschrieben 28.04.2003, Geändert 28.04.2003, 2177 x gelesen.

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