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Kókkino Chorió

Von krikri

Ein Ort, der mir sehr am Herzen liegt, und um den ich trotzdem keine Sorge habe, daß er hoffnungslos im Massentourismus versinkt, auch wenn ich hier ein paar Zeilen darüber schreibe, ist Kókkino Chorió.

Der Ort ist wohl einer der bekanntesten auf Kreta, obwohl es die wenigsten Leute wissen. Er diente nämlich als Filmkulisse für viele Dorfszenen in „Alexis Sorbas“. Lange Zeit wurde diese Tatsache überhaupt nicht genutzt, und nur Filmkenner wußten, wo sich das Dorfkafenion befindet, in dem gedreht wurde. Es existiert heute noch und ist zugleich der Mini-Dorfladen (dort kann man guten Raki kaufen, allerdings die Flaschen selbst mitbringen!).

Seit heuer hat sich allerdings genau gegenüber ein anderes Kafenion etabliert, dessen Besitzer durch Fotos von Antony Quinn und anderen Filmfotos die wenigen Dorfbesucher glauben macht, in diesem Haus sei gedreht worden. Wer allerdings die griechischen Texte liest, erfährt nur, daß er offensichtlich als Statist im Film (wie die meisten Dorfbewohner) mitgewirkt hat. Die Besitzerin des „echten“ Kafenions nimmt das mit Leichtigkeit und der Bemerkung, daß es das „andere“ damals noch gar nicht gab.

Aber auch das Dorf selbst in der herrlichen Lage über der Souda-Bucht und seine ruhigen, verträumten Gäßchen ist einen Besuch wert.

Die zweite Attraktion des Dorfes ist die tolle Glasbläserei, ein eher unauffälliges Gebäude am Ortseingang mit einem Altglaslager davor. Ich bin einige Male achtlos daran vorbeigefahren. Außerdem kann man an Wochentagen den Glasbläsern bei der Arbeit zuschauen (Fotografieren erlaubt, Video nicht!) und auch ihre sehr hitzigen Arbeitsbedingungen erleben.

Der dritte Grund, Kókkino Chorió immer wieder zu besuchen, ist einfach die schöne Landschaft und die urigen Dörfer, durch die man am Weg dorthin kommt. Ein weiterer Anziehungspunkt in dieser Gegend ist das Atelier des deutschen Malers (Hinterglasmalerei) mit dem Künstlernamen Antónios o Santorínios, das ich allerdings noch nie gesehen habe, da ich entweder außerhalb der Öffnungszeiten dort war, oder der Meister einfach nicht zu Hause war. Also einfach eine Glückssache. Aber ich war sicher nicht das letzte Mal in der Gegend.

Geschrieben 03.08.2000, Geändert 03.08.2000, 4373 x gelesen.

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