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Balos Beach - Piraten-Bucht vor der Eroberung?

Von Herbert

Lange Zeit galt Balos-Beach beim Kap Tigani, an der äußersten Spitze der Gramvousa-Halbinsel im Nord-Westen Kretas, als einer der sog. Geheimtipps für „backpacker“ und wanderfreudige Individual-Touristen. Dass das so blieb, garantierte bislang - trotz der schon einige Jahre bis zur Aia Irini-Kapelle (Quelle) auf halber Strecke existierenden Schotterpiste – der ca. dreistündige Anmarsch von Kaliviani aus. Nachdem dieser Weg, der zu Beginn an dem seit Jahren unterhalb von Kaliviani vor sich hin rostenden gestrandeten Frachtschiff vorbeiführt, nun bis zum letzten Höhenrücken auf insgesamt 11 km Länge vorangetrieben wurde, ist die Bucht von Balos mit ihren vorgelagerten Inseln nicht mehr nur über die sporadisch von Kastelli fahrenden Ausflugsboote, sondern auch per Mietwagen mehr oder weniger problemlos zu erreichen.

Zwar gibt es (noch) keine Sonnenschirme und Liegen zu mieten, aber oben auf dem am Ende der Piste angelegten Parkplatz hat bereits ein besonders geschäftstüchtiger Kreter aus Kastelli seinen ausgedientes Fischerboot aufgestellt und eine mehr oder weniger improvisierte Taverne eröffnet (im Angebot: Wasser aus dem Generator-betriebenen Kühlschrank). Eine weitere „Taverne“ ist unten am südlichen Ende des Strandes zwischen den Hütten zu finden (im September 2000 jedoch geschlossen).

Vom Parkplatz kommend bietet sich nach einigen hundert Metern Fußmarsch jedoch immer noch ein großartiges, fast atemberaubendes Panorama: Von tiefblau bis türkis schimmert das Wasser der Lagune zwischen dem über ein schmales Felsenband auch zu Fuß erreichbaren Kap Tigani und dem Strand von Balos. Weiter geht der Blick nach rechts auf die etwas zurückliegende Insel Gramvousa mit den Festungsruinen eines venezianischen Kastells, von der jahrhundertelang die Seewege im östlichen Mittelmeer kontrolliert wurden (mal von den Guten, mal von den Bösen ... ).

Über die 1999 von Albanern in mühevoller Handarbeit angelegten Stufen geht es dann hinunter zum Strand, wo lediglich einige wenige größere Felsbrocken Schatten spenden. Hinter und zwischen diesen sind jedoch nunmehr leider auch die am Strand zurückgelassenen Überreste ausgelassener Beachparties zu finden, von den im „Überschwang“ zwischen den Felsen zerdepperten Bierflaschen ganz zu schweigen.

Trotz dieser nicht zu übersehenden Spuren menschlicher „Zivilisation“ überwiegt noch immer die landschaftliche Schönheit dieses durchaus mit dem Elafonissi früherer Jahre zu vergleichenden Fleckenchens Erde. Vom Durchwaten der hüfttiefen schmalen Verbindung zum offenen Meer über das Schlendern durch badewannenwarmes, knöcheltiefes Wasser auf der gegenüberliegenden Seite am Kap Tigani bis hin zum Balancieren über teils scharfkantige Felsen bietet eine Wanderung rund um die Lagune zahlreiche bleibende Eindrücke.

Bleibt der nicht zu unterschätzende Weg über einige hundert Stufen zurück zum „Schiff“ (Parkplatz). Eine willkommene Gelegenheit zum Blick zurück und erstem Verschnaufen bietet sich bereits, nachdem man den Anstieg durch den lockeren Sand am Fuß des Berges hinter sich und die ersten Stufen erreicht hat ...

Link

http://www.kreta-impressionen.de

Geschrieben 25.10.2000, Geändert 25.10.2000, 4907 x gelesen.

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