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Georgioupolis - Ort meiner Landnahme

Von Margaretha R. Hopfner

Georgioupolis im Nordwesten, Georgsstadt nach Prinz Georg, demHochkommissar von Kreta am Beginn des 20. Jahrhunderts, benannt, bestückt mit einer Allee himmelhoher Eukalyptusbäume, die seinerzeit gerade zu Ehren dieses Prinzen Georg gepflanzt wurden, und an der Mündung des Flusses Almyros ebenso gelegen wie an der Küstenstrasse des Nordens, war der Ort auf Kreta, in dem ich meine ersten drei Urlaube auf dieser Insel verbrachte. Auch Georgioupolis war eines jener kleinen Fischerdörfer, die sich in den letzten Jahrzehnten stark auf den Tourismus eingestellt haben, und gerade hier ist dieser Entwicklungstrend noch nicht zu Ende. Das Dorf selbst liegt am westlichen Ende eines cirka 10 km langen Sandstrandes, der inzwischen von zahlreichen Hotelanlagen gesäumt ist. Sogar verwöhnte Gäste finden da in komfortablen und sternendekorierten Anlagen ihrem Geschmack Entsprechendes.

Mir gefällt der Ort recht gut, weil er für mich ein geradezu idealer Ausgangspunkt für meine Unternehmungslust war. So können die größten und zugleich historischen Städte Kretas, nämlich Chania in westlicher und Rethymnon sowie Heraklion in östlicher Richtung problemlos per Auto und mit dem Linienbus erreicht werden, wie überhaupt die Küstenstrasse die verkehrsmäßige Anbindung sowohl des gesamten Westens als auch Ostens von Kreta schafft. Das kretische Hinterland, die gebirgigeren Gegenden, die Schluchten vor allem die im gesamten Westteil der Insel sind gut von Georgioupolis aus erreichbar. Über Rethymnon und auf der Hauptstraße kann der Süden Kretas ebenso mit dem Auto angefahren werden wie über die Askifou-Hochebene und dann weiter die Passstrasse entlang der Imbrosschlucht in Chora Sfakion.

Georgioupolis verfügt über eine vielfältige und reizvolle Vegetation, wie dies überhaupt für den ganzen Westteil Kretas typisch ist. Der einzige Süßwassersee Kretas, der Kournas-See liegt etwa vier Kilometer in südlicher Richtung, ein Spaziergang dorthin dauert etwa eine Stunde. Zahlreiche weitere Möglichkeiten, die großartige Landschaft zu erkunden, welche den Blick auf einen der vier Hauptgebirgszüge Kretas freigibt, der wegen des hellschimmernden Kalkgesteins und wegen der bis in den Mai/Juni hinein schneebedeckten Gipfel Weiße Berge (Lefka Ori) genannt wird, laden Wanderfreudige ein, sich querfeldein auf den Weg zu machen.

Im Gialos, der Taverne von Stelios und Eleftheria, habe ich stets hervorragend gegessen und getrunken und mich wohl und willkommen gefühlt. Zudem befindet sich in der selben Strasse wie das Gialos, mehr zum Ortskern hin ein kleines Geschäft mit Gewürzen, Honig, Olivenöl und anderen typisch kretischen Produkten, bei dem ich immer noch regelmäßig meine Einkäufe vor der Heimreise tätige.

Auch wenn ich nun an anderen Orten auf dieser wunderbaren Insel meinen Urlaub verbringe, kehre ich immer wieder gerne "auf einen Sprung" in Georgioupolis zu, um Bekannte zu sehen und jenem Platz Kretas meine Referenz zu erweisen, wo ich sozusagen einst "an Land" gegangen bin ...

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Kreta - Mein erstgeborenes Land

Geschrieben 18.12.2001, Geändert 18.12.2001, 1940 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von kokkinos vrachos vom 12.03.2020 20:47:28

Moin und Kalimera, unter Kreta-Freunden gibt es ja so einige Orte auf der Insel die polarisieren: Plakiás, Frangokástello, Georgioúpolis, Kalamáki……

Bis 1906 hiess Georgioúpolis Almyropolis, nach dem Fluss Almyropolis. Davor war es lange Malaria-Gegend und Heimat von Piraten. 1906 wurde Almyropolis in Georgioúpolis (Georgsstadt) unbenannt, nach Prinz Georg, dem ersten Hochkommissar von Kreta.

Das ehemalige Fischerdorf und Treffpunkt der Rucksacktouristen (80er Jahren) hat sich touristisch zu schnell negativ entwickelt. Immer mehr größere Hotels und immer mehr All Inklusive und Pauschalurlauber.
Auch von der „gemütlichen ländlichen Atmosphäre“ (womit der Apokoronas Lokalanzeiger, Reiseführer der Region wirbt), kann keine Rede mehr sein. Exopoli/Exopolis wird immer mehr zugebaut. Hier sind in den letzten Jahren über ein dutzend hochwertige Ferienhäuser/Anlagen entstanden und haben den Ort optisch verschandelt.

Am langen Sandstrand Richtung Kávros, Kávros heisst jetzt Paralía Kournás haben sich in den letzten Jahren dutzende kleinere und größere Resorts und Luxus-Resorts angesiedelt, wie das Pilot Beach Resort. Der negative Höhepunkt ist die gigantische Resort-Anlage, Hotel Anemos Luxury Grand Resort. Das Bauprojekt war für mich der I-Punkt und hat den noch wenigen restlichen Charme von Georgioúpolis und Umgebung endgültig begraben. Ganz zu schweigen von der peinlichen Touristen-Bimmelbahn….
Und der touristische Bauboom in Georgioúpolis und Umgebung geht ungebremst weiter, in Planung sind zwei All Inclusive 5 Sterne Luxushotel, dass eine mit Wasserpark. Beide Projekte sind vom Umweltausschuss genehmigt.

Bei meinen besuchen in Georgioúpolis habe ich für mich festgestellt, dass ich in Georgioúpolis nicht das Gefühl habe an einem kretischen Ort zu sein. Durch den Süßwasserfluss/Hafen, den Eukalyptusbäumen, dem trostlosen Dorfplatz aus Beton mit dem Brunnen. Wegen dem Brunnen wird Georgioúpolis auch gerne Castrop-Rauxel genannt. Ein Kafenio suchte ich vergebens. Mir fehlt einfach der Charme in Georgioúpolis, der für mich so viele anderen Orte auf Kreta ausmachen.

Es ist natürlich alles Geschmackssache, mir gefällt Georgioúpolis überhaupt nicht, Tausenden gefällt Georgioúpolis und Umgebung. So ist das halt. Mich zieht es lieber in den Südwesten, in die Sfakia zwischen Frangokástello und Paleochóra.

Ta Leme, kv