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Landschaft um Anogia

Von kretastalis

In diesem Jahr fuhren wir, in Begleitung unseres Barkeepers Michailis (Cactus Beach) ins Psiloritis. Unsere Fahrt führte uns von Heraklion über Gazi, Arolthos Tillisos nach Anogia. Anogia ist mit ca. 2500 Einwohner, das größte Bergdorf. Die Bewohner leben heute noch überwiegend von Ziegen- oder Schafzucht. Im Dorf selbst führt eine Strasse zu einem sehr hoch und abgelegenem Observatorium. Der Weg dorthin ist ausgeschildert. Folgt man der Hauptstrasse und verläßt diese, so gelangt man zu einem Versammlungsplatz.

An diesem Versammlungsplatz wird jedes Jahr zur Rakibrennzeit ein großes Fest gefeiert. Der Kessel, in den die Maische eingefüllt wird, ist dort zusehen. Das Gelände ist umzäunt und kann eigentlich nicht betreten werden. Im weitern Verlauf des unbefestigten Weges gelangt man zu den sogenannten Steinhütten, die in ihrer Bauweise den Iglus der Eskimos gleicht. Diese Hütten dienen den Hirten als Unterkunft. In der Sommerzeit stehen die Hütten leer. Einige sind verschlossen, andere wiederum können betreten werden. Um in die Hütte, die Mitáda genannt werden, muß man in gebückter Stellung durch einen kurzen, schlauchförmigen, niedrigen Eingang gehen. Im Innenraum selbst befindet sich eine Bank aus Stein, die möglicherweise auch als Schlafstätte genutzt wird. Ansonsten ist der Innenraum kahl und leer, eigentlich unansehnlich.

Auf dem Rückweg erreicht man eine Kreuzung. Anstatt nach Anogia zurückzufahren biegt man hier links ab. Einem Schotterweg folgend gelangt man zu einem Plateau, das Ähnlichkeit mit dem sogenannten Tal der tausend Mühlen (Lassithi) hat, aber bei weitem nicht so groß ist. Von dem Weg, der ins Tal führt, gelangt man an einen Abzweig. Hält man sich hier rechts, dann gelangt man in ein Gebiet, wo mit EU-Geldern das einzige Skigebiet errichtet worden ist. Die Skipiste führt etwa 200 bis 300 m berauf und ist auch heute noch deutlich erkennbar. Diese Skipiste wird heute nicht mehr genutzt. Die Piste und die Wirtschaftgebäude sind dem Verfall überlassen. Zurück zum Bergdorf Anogia folgt man der Strasse links in Richtung Zoniana. In Anogia selbst ist der Ort Zoniana nicht genannt und es ist auch kein Wegweisendes Schild zu sehen.

Die beiden Dörfer sind sehr stark verfeindet. Zoniana selbst ist in diesem Jahr durch die Medien sehr bekannt geworden, weil hier der Rauschgifthandel blühte. Zwischen Anogia und Zoniana waren zwei Polizisten auf einer Kontrollfahrt. Kurz vor Erreichen Zonianas wurden sie von der Strasse gegenüberliegenden Anhöhe beschossen und tödlich verletzt. Daraufhin wurde vom Festland eine Spezialeinheit eingeflogen und über 40 Personen (Männer Frauen und Söhne festgenommen. Auf dem Konto eines dieser Festgenommenen soll sich über 1.000.000,00€ befunden haben. Noch heute werden alle zu diesem Ort führenden Strassen (4 Zuwegungen) von mindestens 4 Polizeifahrzeugen mit insgesamt 6 Polizisten bewacht. Alle Ortsansässigen werden bei Aus- oder Einfahrt ausnahmslos kontrolliert. Alle Polizisten tragen schußsichere Westen. In Zoniana selbst befindet sich eine Tropfsteinhöhle. Die Besichtigung der Höhle dauert ca. 40 Minuten.

Geschrieben 08.11.2008, Geändert 19.11.2008, 4690 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von kokkinos vrachos vom 06.08.2014 15:20:22

Kapitalistische Interessen als Ursache von Mord und Verwüstung auf Kreta –Die totale Zerstörung von Anogia vor 70 Jahren

goo.gl/D3Pdza

gruß, kv